BuddhaWeg-Sangha

Mitglied der Association Bouddhiste Zen d'Europe

Mitglied der Deutschen Buddhistischen Union

 

 

zurück zu

Fragen und Antworten

 

BUDDHA WERDEN

 


Du hast gesagt, man solle nicht die Absicht haben, Buddha zu werden. Im Shobogenzo Zazenshin bezieht sich Dogen auf das Koan zwischen Baso und Nangaku, in dem es um den Ziegel geht. In der Übersetzung heißt es, dass man Absichten nicht vermeiden sollte. Ich war davon sehr positiv bewegt. Kannst du vielleicht etwas über diese beiden Aussagen sagen?

Die Absicht, Buddha zu werden, Bodaishin, ist bereits das Erwachen. Denn wenn es sich wirklich um Bodaishin handelt, dann besteht die Absicht, Buddha zu werden, darin, den anderen zu helfen. Das ist der Sinn unserer Praxis. Ihn sollte man natürlich nicht vermeiden, sonst würden wir nur Gymnastik betreiben.

Aber selbst wenn man von dieser Absicht getragen wird, ist es notwendig, sie in dem Augenblick fallenzulassen, wo man Zazen praktiziert. Sonst schafft diese Absicht Trennung, Dualität und Spannung, und man ist von Buddha getrennt. Dann könnte man sie nie realisieren. Das ist so, als wolle man nach seinem Schatten greifen. In unserer Praxis werden wir von dem Wunsch zu Erwachen angetrieben. Aber er kann nur in dem Augenblick realisiert werden, wo man ihn vergisst. Man braucht ihn, muss ihn aber zugleich vergessen können. Der Wunsch bleibt natürlich auf einer unterbewussten Ebene bestehen. Er regt die Praxis an, schafft aber keine Trennung. Denn bewusst ergreifen können wir diesen Wunsch nicht. Man hat Vertrauen in die tiefe Wirklichkeit, dass man bereits Buddha ist und es also nicht notwendig ist, Buddha zu werden. Man muss nur die Hindernisse fallenlassen, die uns von dieser Ebene der Existenz trennen. Von dieser Dimension trennen uns die drei Gifte, insbesondere die Gier. Für Menschen, die Zen praktizieren, ist das häufig die Gier nach dem Erwachen, dem Satori, dem Buddha-Werden.

 

Kontakt   Juristischer Hinweis