BuddhaWeg-Sangha

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Fragen und Antworten

 

EINFÜHRUNGEN

 

Du hast davon gesprochen, den Geist des Erwachens im Dojo zu schützen. Derzeit ist es gängige Praxis, dass man wenn neue Leute kommen, diese umsonst am Zazen teilnehmen lässt. Ist das nicht die entgegengesetzte Handlung? Ich habe gehört, dass man in anderen Ländern, wenn man zum ersten Mal in ein Dojo, in einen Tempel kommt, ein Fuse gibt.

Ja, so ist es in der Tradition. In den Dojos der AZI muss auch normalerweise jeder ein Fuse geben. Aber es gibt Dojos, die die Einführungen umsonst machen, danach muss man jedoch ein Fuse geben, sonst haben die Leute den Eindruck, dass man sie einfach anlocken möchte, indem man es ihnen zu einfach macht. Es ist wichtig, dass die Leute den Wert von Zazen spüren und aus Freude geben, nicht mit dem Gedanken, dass sie das Zazen zu kaufen, sondern dass sie geben, um dem Dojo die Möglichkeit zu geben, zu existieren und sich zu entwickeln, und auch weiterhin Leute empfangen zu können. Zu geben ist also wichtig. Warum stellst du diese Frage? Ist es in deinem Dojo so, dass es da umsonst ist?

Normalerweise ist die Einführung umsonst.

Das ist normal. Aber man kann natürlich auch verlangen, dass die Leute die Einführung bezahlen. M.B. in Zürich lässt die Leute für die Einführung teuer bezahlen. Die Schweizer denken bestimmt: ‚Wenn es teuer ist, dann ist es gut.’

Ja, das war die Frage. Ist es nicht besser am Anfang direkt Geld zu nehmen?

Ich glaube nicht, dass diese Frage besonders wichtig ist. Wichtig ist, den Leuten sehr schnell deutlich zu machen, dass Zazen keine Technik des Wohlbefindens ist. Wenn die Leute um ihres Egos willen ins Dojo kommen, dann ist es wichtig, dass sie schnell wieder gehen. Da muss die Grenze liegen. Es geht nicht darum, ob man Geld gibt oder nicht. Sondern es geht um die Motivation.

Natürlich gibt es Leute, die anfangs mit völlig unklarer Motivation kommen. Und natürlich empfängt man sie, aber es ist eine sehr wichtige Funktion des Dojo-Verantwortlichen ihnen zu helfen, ihren Geist zu ändern. Wenn sie ihn nicht ändern, dann sollte man sie nicht dabehalten, sondern man sollte ihnen sagen, es ist besser an einen anderen Ort zu gehen, in einen Gymnastikclub zum Beispiel, um die Atmosphäre des Dojos zu schützen.

Manchmal entwickeln sich in den Dojos auch Rivalitäten und Ambitionen, Machtkämpfe, Kampf um Einfluss, und Schüler, die immer Anerkennung des Godos erwarten. Das ist eine Beschmutzung der Praxis. Das ist wirklich schlimm. Denn die Leute, die in zur Praxis kommen, um sich von ihren Anhaftungen zu befreien, klammern sich letztlich noch mehr an etwas. Sie glauben, sich von ihren Ambitionen im Gesellschaftsleben befreit zu haben und schaffen neue Anhaftungen im Zen. Das ist noch viel schlimmer. Dadurch verliert das Zen seine Kraft zu befreien. Dann wird das, was eigentlich den Menschen helfen könnte, sich aus ihrem Leiden zu befreien, Ursache von Leiden. Deshalb muss man auf die Motivation genau achten.

Aber wenn die Leute das nicht verstehen wollen, dann ist es besser, ihnen zu sagen: "Geht und kommt wieder, wenn ihr euren Geisteszustand geändert habt." Das ist auf jeden Fall die Sichtweise Dogens. Auch Meister Nyojo, der Meister von Dogen, hatte diesen Geist. Er sagte: „Wenn jemand im Dojo nicht den Geist des Erwachens hat, stört er automatisch die Praxis.“


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