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SESSHIN

 

 

Meine Frage betrifft die Vorbereitungszeit in einem Sesshin. In Maredsous hat P. einen dynamischen Aspekt in die Meditation gebracht: Meditation mit der Stimme. Das fand ich sehr gut. Kann man das nicht für immer einführen?

Es gibt nichts, was für immer existiert. Wir haben hier Massagen und Stretching mit R. gehabt. Das ist eine andere Art, sich der Beziehung von Körper und Geist anzunähern. Das ist sehr wichtig. Damit werden wir auch in Maredsous weitermachen. Es ist wichtig, dem Körper zu helfen, gut die Zazen-Haltung einzunehmen. Genauso wie es gut ist, die Blockaden der Atmung zu entfernen.

Aber selbst wenn eine Sache gut ist, ist es nicht gut, wenn man sich an sie klammert und immer das gleiche machen möchte. Zum Beispiel ist es auch gut, die Sutren zu studieren. Nur die Sutren zu studieren, geht nicht. Man muß auch Samu machen. Man sollte nicht etwas als gut ergreifen und sich daran klammern. Gut ist, wenn es Wechsel gibt.

Ich glaube nicht, dass P. die Stimmarbeit fortsetzen möchte. Sie betrifft nicht nur die Stimme, sondern hat auch therapeutische Konsequenzen. Es ist nicht einfach, das in einem Sesshin zu machen.

Ich denke, das ist ein dynamischer Aspekt.

Ja, aber dann musst du außerhalb des Sesshins einen Kurs mit ihm machen. Die Leute, die Stimmarbeit machen und dabei ihre Emotionen äußern, kann man nicht mit ihren Emotionen alleine lassen. Da muss man weiterarbeiten.

Man kann also nicht einen therapeutischen Teil in das Sesshin einbauen?

Nein. - Es war übrigens P. selbst, der genau deshalb damit aufgehört hat. Wir haben gemeinsam darüber gesprochen. Es war für P. ganz klar, dass man damit aufhören muss.

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Ich finde die Sesshin, die wir praktizieren sehr intensiv, aber es gibt Sesshin, die sind noch intensiver. Wie wichtig ist es an, solchen Sesshins teilzunehmen?

Ich bin von deren Wichtigkeit nicht überzeugt, weil ich sie für etwas übertrieben halte. Ich habe es nie ausprobiert, weil ich von der Notwendigkeit nicht überzeugt bin. Aber da sie Teil der Tradition sind, kann man das mal ausprobieren. Ich bin nicht völlig dagegen, aber ich bin auch nicht von der Notwendigkeit überzeugt. Ich folge der Unterweisung Dogens, dass jeder Augenblick von Zazen ein Augenblick des Erwachens ist und dass die Qualität des Zazen nicht davon abhängt, wie lange man praktiziert.

Oft sagen die Leute, dass das Zazen zu kurz war: „Ich war noch nicht richtig konzentriert. Wenn ich noch ein bisschen weitergemacht hätte, wäre es gut gewesen.“ - Wie jemand, der keinen Orgasmus erreicht, meint, er müsse noch eine Viertelstunde weitermachen, dann würde es klappen. Das glaube ich nicht. Ich glaube aber auch nicht, dass es schlecht ist, lange Liebe zu machen oder lange Zazen zu machen.

Ich glaube, dass es auf die Qualität der Konzentration und Beobachtung von Anfang des Zazen an ankommt. Es gibt Menschen, die immer abgelenkt und nicht konzentriert sind. Sie glauben: „Wenn ich mehr machen würde, wird es besser.“ Was dann passiert, ist eine physische Erschöpfung. In diesem Zustand kann es vielleicht ein Loslassen geben.

Meister Deshimaru war diesbezüglich sehr misstrauisch. Er kritisierte die Rinzai-Tradition, die sehr viel Zazen macht. Er sagte: „Wenn ihr viel Zazen macht, könnt ihr natürlich einen besonderen Zustand erlangen. Aber das ist nur ein besonderer Zustand. Das heißt nicht, dass das das wirkliche Erwachen ist. Das wirkliche Erwachen ist zum Normalzustand zurückzukehren, hier und jetzt, in jedem Augenblick. Das Vertrauen zu haben, dass jeder Augenblick ein Augenblick des Erwachens ist.“

Dieses Vertrauen, dieser Glaube hilft, wirklich eins mit Zazen zu sein. Aber wenn du den Eindruck hast, dass Zazen erst später wirklich zum Erwachen wird, heißt das, dass du nicht wirklich eins bist mit Zazen jetzt. Du glaubst, dass es die zehnte oder zwölfte Stunde ist, die das Zazen besser macht. Ich glaube, dass das eine Täuschung ist.


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